Der stärkste Sonnensturm seit 20 Jahren führt zu eindrucksvollen Polarlichtern. Ein Zeitraffer-Video zeigt die Lichtershow am Himmel über der Region Stuttgart.

Sonst muss man in den hohen Norden, um Polarlichter zu sehen. Doch am Wochenende sorgte der stärkste Sonnensturm seit 20 Jahren für ein eindrucksvolles Spektakel am Firmament auch über der Region Stuttgart. Insbesondere in der Nacht auf Samstag waren oft violette bis pinkfarbene Lichteffekte am Himmel über dem Südwesten zu sehen.

 

Zahlreiche Menschen veröffentlichten Fotos und Videos davon in sozialen Netzwerken – darunter auch Hobbyfotograf Sebine Francis, der das Himmelsspektakel in der Nacht auf Samstag von Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) aus aufgenommen hat. Seine Kamera zeigte dabei kurz vor Mitternacht für eine gute Stunde in Richtung Nordosten auf den Nachthimmel, jedes Foto belichtete Francis etwa 25 Sekunden lang bei einem ISO-Wert von 320. Das Ergebnis: Ein Zeitraffer-Video, das den Tanz der magischen Himmelslichter zeigt.

So entstehen die magischen Polarlichter

Hintergrund sind sogenannte koronale Massenauswürfe (CME) oder Sonnenstürme. Sie sind die Ursache für die seltenen Polarlichter, die üblicherweise eher in nördlicheren Regionen zu sehen sind. Dabei werden elektrisch geladene Teilchen von der Sonne weggeschleudert. Geschieht dies in Richtung Erde, können die Teilchen bei uns ankommen. Treten sie in die Erdatmosphäre ein, entsteht das Leuchten - meist in grünlichen und rötlichen Tönen.

Die Stärke eines solchen Sturms wird laut Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in drei fünfstufigen Kategorien angegeben, von denen Kategorie G geomagnetische Effekte beschreibt. Zum aktuellen Sonnensturm erklärte die US-Wetterbehörde NOAA in der Nacht zu Samstag „G5-Konditionen“ beobachtet zu haben. Diese höchste Stufe sei zuletzt bei den sogenannten Halloween-Stürmen 2003 festgestellt worden, welche zu Stromausfällen in Schweden und zur Beschädigung von Transformatoren in Südafrika führten.