Neue Parteien wie die der abtrünnigen Linken Sahra Wagenknecht zeugen von demokratischen Verwerfungen, meint StZ-Autor Armin Käfer. Nach der Schwindsucht der Volksparteien profilieren sich politische Popfiguren.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

An Parteien herrscht eigentlich kein Mangel. Zur letzten Bundestagswahl wollten 88 antreten. 44 standen letzten Endes auf den Stimmzetteln, acht sind nun im Parlament vertreten. Mehr waren es nur in den Anfangszeiten der Republik. Eine größere Angebotspalette spricht nicht für höhere Zufriedenheit mit der Politik. Ganz im Gegenteil. Die pandemische Unzufriedenheit, die auch Deutschland infiziert hat, sucht sich neue Projektionsflächen. Und mit der Nachfrage wächst auch das Angebot: In dieser Woche wird die abtrünnige Linke Sahra Wagenknecht eine neue Partei gründen. Gleiches plant auch der radikalisierte frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen.