Sowohl die Mädchen als auch die Jungen der Birkacher U-12-Volleyballer haben auf sich aufmerksam gemacht: Sie haben sich für die württembergischen Meisterschaften qualifiziert und dort einen sechsten und einen achten Platz erreicht.

Birkach - Die Vereine und die Stützpunkte aus dem württembergischen Landesverband (VLW) gehören im Nachwuchs-Volleyball seit Jahrzehnten zu den Besten in Deutschland. Jahr für Jahr wandern in den Altersklassen U 14 bis U 20, in denen nationale Titel ausgespielt werden, Goldmedaillen nach Friedrichshafen, Rottenburg, Fellbach (männlicher Bereich) oder zum MTV Stuttgart (weiblich). So schwierig es auch ist, in die Phalanx der Landes- und Bundesstützpunkte mit ihren Internaten und optimalen Trainingsbedingungen einzudringen, so hat es der TSV Birkach nun doch in kürzester Zeit geschafft, zumindest auf sich aufmerksam zu machen. In der Altersklasse U 12 haben es jüngst sowohl die Mädchen als auch die Jungs über den Bezirksentscheid geschafft, sich für die württembergischen Meisterschaften zu qualifizieren und dort am Wochenende einen sechsten (weiblich) und einen achten Platz (männlich) mit nach Hause gebracht.

 

Die Renaissance begann erst vor vier Jahren

Begonnen hat die Volleyball-Renaissance in Birkach erst vor vier Jahren mit der Verpflichtung des polnischen Trainers Georg Linnert. Nachdem der Spielbetrieb im Aktivenbereich bereits in den 1990er-Jahren bei den Männern und Mitte des vergangenen Jahrzehnts auch bei den Frauen eingestellt worden war, wagte der TSV mit dem ehemaligen Proficoach, der auch schon beim SV Sillenbuch im Nachwuchsbereich tätig war, einen kompletten Neuanfang in der Jugend. „Wir haben mittlerweile 60 Mädchen und etwa 20 Jungs im Spielbetrieb, der Zulauf ist grandios“, sagt Wolfgang Rosskopf, der vor eineinhalb Jahren mit eingestiegen ist, um den bis dahin ausschließlich im weiblichen Bereich aktiven Linnert zu unterstützen.

Während in anderen Teilen Stuttgarts und Württembergs mangels Masse zahlreiche Nachwuchsteams aufgelöst werden, gibt es in Birkach immer mehr Teams, die für den Spielbetrieb angemeldet werden. Neben dem Engagement von Georg Linnert, der neben Trainingslagern und Besuchen von Nationalspielerinnen auch Reisen zu Freundschaftsspielen und Turnieren in seine polnische Heimat und nach Tschechien organisiert, gibt es weitere Hilfe: „Die Unterstützung der Eltern ist sensationell, Volleyball ist zwar unsere jüngste, aber auch schon eine unserer aktivsten Abteilungen“, sagt Helmut Bäuerle, der Vereinsvorsitzende, dessen Kinder längst ebenfalls schmettern, pritschen und baggern.

Die Sportler haben Trainingszeiten verloren

Ein in jüngster Zeit aufgetretenes Problem der Volleyball-Abteilung, die auch intensiv mit der benachbarten Grundschule zusammenarbeitet und dort Übungsstunden anbietet und zudem Mannschaften für den Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ meldet und betreut, wurde sehr unbürokratisch gelöst: „Durch die Belegung der Alfred-Wais-Halle mit Flüchtlingen haben wir einige Trainingszeiten verloren, aber da haben uns der TV Plieningen und das Haus Birkach geholfen und Ersatzzeiten zur Verfügung gestellt“, sagt Rosskopf. Das neueste Projekt ist nun eine Beachvolleyball-Gruppe, die in den nächsten Monaten aufgebaut werden soll.

Dort werden die Jungs und Mädchen vermutlich mit ebenso viel Spaß bei der Sache sein, wie beim klassischen Hallen-Volleyball, wo der Nachwuchs des Geburtsjahrgangs 2005 am vergangenen Wochenende bei der württembergischen Endrunde für Furore sorgte. Die Mädchen scheiterten in Holzgerlingen erst im Viertelfinale mit 0:2 am neuen Meister SV Ochsenhausen und belegten am Ende Platz sechs unter zwölf Teams, die Jungs mussten sich ebenfalls im Viertelfinale dem VfB Friedrichshafen II mit 0:2 geschlagen geben. Den Titel sicherte sich die erste Mannschaft vom Gastgeber TV Rottenburg. „Das ist ein tolles Ergebnis, ich sehe für den weiblichen und den männlichen Bereich eine positive Zukunft“, sagt Wolfgang Rosskopf.