Am Samstagabend sind vier 13-Jährige durch ein Hallendach in Remshalden gebrochen. Wie nun bekannt wurde, lief einer der Schwerverletzten noch los, um Hilfe zu holen.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Ein Großaufgebot an Rettungskräften ist am Samstagabend in den Remshaldener Ortsteil Grunbach ausgerückt. In der Goethestraße waren vier Kinder im Alter von 13 Jahren auf das Dach einer Halle geklettert. Als sie ein Oberlicht betraten, brach dieses unter ihnen ein, die vier Teenager stürzten laut der Polizei rund acht Meter in die Tiefe. Der Leiter des DRK-Rettungsdienstes im Rems-Murr-Kreis, Marco Flittner, sagte gegenüber der Deutschen Presseagentur, die Kinder seien auf dem Boden im Inneren der Sporthalle gelandet.

 

Alle erlitten dabei schwere Verletzungen. „Eines der Kinder war trotzdem noch dazu fähig, in die Nachbarschaft zu gehen und dort Hilfe zu verständigen“, erklärt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen. Ein Anwohner verständigte dann die Rettungskräfte, der Notruf ging gegen 20.20 Uhr bei der Leitstelle ein. Die Rettungskräfte und die Polizei rückten daraufhin mit drei Rettungshubschraubern, zwei Streifenwagen, sieben Fahrzeugen der Feuerwehr mit 40 Einsatzkräften und 13 Fahrzeugen des Rettungsdienstes mit zwei Notärzten bei der Halle an. Der Einsatz war für die Retter ein Wettlauf gegen die Zeit, erklärte Flittner. „Hier war Geschwindigkeit gefragt, damit die Rettungshubschrauber alle bei Tageslicht wieder abfliegen können.“

Warum 13 Rettungswagen vor Ort waren

Die Feuerwehr wurde während einer Übung von dem Alarm erreicht, sie unterstützte die anderen Rettungskräfte beim Transport der Schwerverletzten in die Hubschrauber und Rettungswagen, leuchtete die Einsatzstelle aus und sicherte die eingebrochene Lichtkuppel provisorisch ab. „Wir haben dort eine Gewebeplane gespannt, damit kein Regen eindringen kann“, erklärt Steffen Heckel, der Pressesprecher der Feuerwehr Remshalden. Die betroffene Halle gehörte ihm zufolge einst zur Ernst-Heinkel-Realschule. Die Schule ist inzwischen abgerissen worden, nachdem die Realschule nach Geradstetten umgezogen war. „Danach wurde die Halle nur noch von Vereinen genutzt“ so Heckel.

„Möglicherweise war zunächst nicht bekannt, wie viele Verletzte es gibt“, so der Polizeisprecher mit Blick auf die große Zahl der Rettungswagen. Die Teenager wurden in Krankenhäuser gebracht. Warum sie auf das Dach geklettert sind und wie sie dort hinauf gekommen sind, wird derzeit noch untersucht. „Genaueres wird man wohl erst wissen, wenn die Kinder vernommen werden können“, so der Polizeisprecher. Es wird nun auch geprüft, ob das Dach der Halle besser hätte gesichert sein müssen, um ein solches Unglück zu verhindern.