Von 31. März an werden wieder Führungen durch die größte Festungsruine der Schwäbischen Alb angeboten und Geschichten ihrer einstigen Bewohner erzählt. Warum sich ein Besuch auf dem Hohenneuffen (Kreis Esslingen) lohnt.

Könnten die Mauern der Burgruine Hohenneuffen sprechen, dann würden sie Geschichten von wehrhaften Rittern, edlen Burgfräulein, geschäftigen Knechten und bedauernswerten Gefangenen erzählen. In ihrer rund 900-jährigen Historie hat das hoch auf einem Felssporn bei Neuffen thronende Bauwerk schon vieles mitgemacht.

 

Die Burg war Wohnsitz mächtiger Adelsgeschlechter, Verteidigungsanlage und Staatsgefängnis – bis sie schließlich zum Abbruch freigegeben wurde. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts diente der Hohenneuffen zunächst als Steinbruch, doch dann wurde seine weitere Zerstörung verboten. Heute ist die größte Festungsruine der Schwäbischen Alb ein beliebtes touristischen Ziel. Denn die dicken Mauern, Türme und Kasematten beeindrucken noch immer.

Frühere Bewohner kennenlernen

Doch da Steine bekanntermaßen stumm sind, übernehmen Experten das Reden: Ab dem 31. März bis zum 31. Oktober bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) Baden-Württemberg wieder regelmäßige Rundgänge durch die Burgruine an. Bei denen kann man mehr über die Nutzung der mächtigen Anlage erfahren und einige ihrer früheren Bewohner kennenlernen.

So führt eine gut einstündige Tour zu den interessantesten Bereichen sowohl der mittelalterlichen Ritterburg als auch der frühneuzeitlichen Festungsanlage und spart auch die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts nicht aus. Sie findet die gesamte Saison über immer mittwochs bis freitags, jeweils 15 Uhr, sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen, jeweils um 13 und 15 Uhr statt. Geschichte und Geschichten werden hierbei anschaulich und ohne viele Jahreszahlen vermittelt, werben die Veranstalter.

Angebote für Groß und Klein

Angeboten werden darüber hinaus zahlreiche Sonderführungen. Neben den beliebten Klassikern wie „Vergnügte Zeitreise mit Luitgard und Helga“, „Hinter Schloss und Riegel – Der Hohenneuffen als Gefängnis“ und „Zu Besuch bei Aurora“ wird in diesem Jahr eine neue Kostümführung angeboten: Zeugwart Leonhard Hartmann nimmt seine Besucher bei der Führung „Kanonendonner und Magenknurren“ mit auf eine Reise in die ereignisreiche Zeit des 30-jährigen Kriegs – natürlich auf Schwäbisch und zeittypisch gekleidet. Zum Programm gehören ebenso Kinder- und Familienführungen sowie erstmals auch ein spezielles Angebot für Jugendliche zwischen elf und 15 Jahren.

Zu den Höhepunkten auf dem Hohenneuffen zählt ebenso das mittelalterlich gestaltete Falknerspektakel. Wolfgang Weller, der seit 1973 mit eigenen Greifvögeln arbeitet, gibt regelmäßig Einblicke in die Falknerkunst. Die Saison für seine Flugschauen ist bereits gestartet, seine Vorführungen mit Adlern, Falken, Bussarden und Eulen können sonn- und feiertags um 12, 14 und 16 Uhr besucht werden.

Die bewirtschaftete Burganlage ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Alle Infos gibt es unter: www.festungsruine-hohenneuffen.de