Wenn im Restaurant die Augen mal wieder größer waren als der Magen, bleibt Essen oft übrig und landet im Müll. Dagegen geht man im Gasthof „Zur Sonne“ in Westhausen vor – mit einer Strafgebühr.

Wer im Restaurant schon mal vor einem üppigen Buffet stand, kennt das vielleicht: Schnell lädt man sich mehr Pasta, Frühlingsrollen und Co. auf den Teller, als man eigentlich essen kann. Am Ende ist man nicht nur sehr satt, sondern das übrig gebliebene Essen landet auch noch im Müll – und das in Zeiten von erhöhten Einkaufspreisen und solchen, in denen bei vielen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit immer weiter wächst.

 

Ein Gastwirt in Westhausen (Ostalbkreis) hat deswegen sein eigenes Konzept entwickelt. In seinem Gasthof „Zur Sonne“ gilt nämlich: Wer nicht aufgegessen hat, muss zahlen. Ganz so dramatisch, wie das jetzt vielleicht klingt, ist es allerdings nicht.

Strafgebühr nicht auf alle Speisen

Denn zum einen bezieht sich die Maßnahme von Frank Hauber, Inhaber und Küchenchef des Gasthofs „Zur Sonne“, nur auf den Salat beziehungsweise das Salatbuffet, zum anderen beträgt die Strafe lediglich einen Euro.

Beim schwäbischen Restaurant ist es so, dass man man à la carte bestellt. Heißt, man kann die Speisen auf der Karte frei und ohne fix vorgegebene Reihenfolge wählen. Als Beilagen gibt es unter anderem einen kleinen (5,50 Euro) und einen großen (8,90 Euro) Salatteller vom Buffet. Den großen kann man auch einzeln als Hauptmahlzeit bestellen, wie Hauber bestätigt. Eine Strafgebühr muss man allerdings nur zahlen, wenn Reste vom Salatbuffet auf dem Teller übrig bleiben. Bei den anderen Gerichten wird sie nicht fällig.

Bewusstsein für Lebensmittel stärken

Hauber begründet seine Maßnahme indem er sagt, dass es ihm dabei um ein besseres Bewusstsein und einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln geht. Seit er ein zusätzliches Hinweisschild angebracht habe, kam es sowieso nicht mehr dazu, dass ein Gast die Strafe zahlen musste, sagt er.

Zudem bietet der Gasthof noch einen nachhaltigen Ausweg an, damit übrig gebliebenes Essen nicht im Müll landen muss: In Mehrwegboxen können Gäste ihre Reste einfach mitnehmen. Das Pfand für die Boxen beträgt dabei fünf Euro.