Zwei Frauen wollen bei Sixt in Stuttgart einen Betriebsrat gründen – und werden gekündigt. Mit ihrem Vorhaben habe das nichts zu tun, sagt der Autovermieter. Doch das Muster wiederholt sich.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Gegen die Gründung von Betriebsräten hat der Autovermieter Sixt offiziell nichts einzuwenden. Es sei „einzig und allein die Entscheidung unserer Belegschaft“, ob sie eine solche Vertretung wolle, sagt ein Firmensprecher. „Bislang hat sie sich mehrfach in geheimen Wahlen mit nahezu allen Stimmen dagegen ausgesprochen.“ So blieb das 1912 gegründete Familienunternehmen mit etwa 7000 Beschäftigen in 100 Ländern betriebsratsfrei. Nun gibt es auch beim Sixt-Standort am Stuttgarter Flughafen einen Anlauf für einen Betriebsrat. Doch zwei Initiatorinnen widerfuhr das gleiche, wie es schon Kollegen andernorts erlebt hatten: sie wurden gekündigt. Mit ihrem Vorstoß für einen Wahlvorstand wurde der Rauswurf natürlich nicht begründet; die Behinderung einer solchen Wahl wäre verboten und strafbar. Aber es fanden sich andere Gründe, um sie vor die Tür zu setzen.