Am Mittwoch sind die Busse und Bahnen der SSB wiederholt in den Depots geblieben. Das führte vor allem im Berufsverkehr zu zahlreichen Staus und erhöhtem Verkehrsaufkommen in der Innenstadt.

Stuttgart - Der zweite große Streik-Mittwoch hat die Landeshauptstadt wieder mit voller Wucht getroffen: Die Busse und Bahnen der SSB blieben in ihren Depots, zahlreiche Kitas und Schwimmbäder hatten geschlossen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Warnstreik aufgerufen. Zur Kundgebung auf dem Stuttgarter Marktplatz kamen laut Verdi 8000 Beschäftigte, unter anderem aus Esslingen, Geislingen und Reutlingen.

 

Erhöhtes Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr

Die Auswirkungen des Streiks waren besonders im morgendlichen Berufsverkehr wieder zu spüren: So stauten sich die Autos vor allem stadteinwärts am Pragsattel und der Oberen Weinsteige, auf der Cannstatter Straße am Unteren Schlossgarten, an der Wilhelma, auf der Heilbronner Straße und der Filderauffahrt. Auch in der Innenstadt war ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu beobachten. Von Staus betroffen waren vor allem der Planietunnel und die Straßen rund um den Arnulf-Klett-Platz. Unfälle und Pannenfahrzeuge verschärften die Situation. Die Bilanz der Stuttgarter Polizei fällt dennoch positiv aus: Zwar seien mehr Fahrzeuge als sonst unterwegs gewesen, jedoch habe es weniger Verkehr und Staus als beim letzten großen Streik gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Auch die Stuttgarter Bäder wurden bestreikt. Lediglich das Hallenbad Vaihingen hatte seine Tore geöffnet. Bei den Bäderbetrieben Stuttgart liefen indes die Telefone heiß: Allein am Morgen erkundigten sich laut einer Sprecherin etwa 50 Anrufer nach den tagesaktuellen Bademöglichkeiten in Stuttgart. Trotz dieser Zahl geht man hier davon aus, dass der Großteil der Bürger bereits über die Medien informiert war.

8000 Streikende ziehen durch die Innenstadt zum Marktplatz

Am Morgen versammelten sich Streikende aus Stuttgart und Umgebung in der Landeshauptstadt. Sie zogen in einem Demonstrationszug durch die Innenstadt zu der größten Kundgebung der Warnstreikwoche am Mittag auf den Stuttgarter Marktplatz. Mit Trillerpfeifen und Trommeln machten sie lautstark auf ihre Forderungen aufmerksam. „Wir lassen uns unser Grundrecht auf Streiken nicht nehmen“, sagte Cuno Hägele, der Geschäftsführer von Verdi Stuttgart. Und: „Es ist toll zu sehen, wie viele hier zusammenhalten.“

Die Beschäftigten des öffentlichen Diensts fordern eine Gehaltserhöhung um einen Sockelbetrag von 100 Euro und 3,5 Prozent mehr Geld. Die nächsten Verhandlungen sollen am 31. März stattfinden.

Nicht nur in Stuttgart stand der öffentliche Nahverkehr still, auch in Esslingen, Freiburg, Karlsruhe, Pforzheim, Heilbronn, Baden-Baden und Ulm fuhren seit dem Morgen keine Busse und Stadtbahnen. Die Müllabfuhr war eingeschränkt, in weiteren Teilen des Landes blieben Verwaltungsstellen geschlossen.