Erst haben die Kita und die Mitarbeiter-Appartements den Standort getauscht, jetzt kommt es zu einer Rochade zwischen dem Versorgungszentrum und der Parkgarage. Eine Änderung beim Göppinger Klinikneubau, die der Kreistag einhellig begrüßt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Restlos zufrieden ist niemand damit gewesen, das Parkhaus der neuen Klinik am Eichert in den Dr.-Paul-Goes-Weg zu verlegen. Auf dem schmalen Sträßchen wären tagtäglich einige tausend Autos hin- und hergefahren – wenn man so will rund um das neue Krankenhaus herum. Dieses Problem ist jetzt gelöst. Nachdem die Planer den Klinik-Baukörper, wie berichtet, um 90 Grad gedreht haben, ist an der Eicherstraße eine ausreichend große Fläche für die sechsgeschossige Garage mit 800 Stellplätzen entstanden.

 

Die Geschäftsführung der Alb-Fils-Kliniken (AFK) schlug dem Kreistag deshalb einen Standorttausch mit dem Versorgungszentrum vor, das just an dieser Stelle hätte errichtet werden sollen – und das Gremium folgte den Änderungswünschen einstimmig. War vor einiger Zeit, als mit den Mitarbeiter-Appartements und der neuen Klinik-Kita, die jetzt von 60 auf 80 Plätze aufgestockt wird, ebenfalls ein Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel stattfand, noch eifrig debattiert worden, so gab es dieses Mal einhelliges Lob.

Zwischen „zufrieden“ und „überglücklich“

Von „sehr sinnvoll“ (Landrat Edgar Wolff) über „richtig und gut“ (Susanne Weiß, FDP), „zufrieden und dankbar“ (Susanne Widmaier, SPD) bis „echt überglücklich“ (Marc Lux, Grüne) reichten die Einschätzungen. Zudem gab der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till (CDU) zu verstehen, dass der Gemeinderat der Verlegung auch aus städtebaulicher Sicht wohlwollend gegenüberstehe. „Zumindest hat der Technische Ausschuss den Vorschlag in nichtöffentlicher Sitzung einhellig gebilligt“, erklärte Till. Am nächsten Donnerstag wird das Kommunalparlament endgültig darüber befinden.

Zuvor hatten Jörg Noetzel, der medizinische Geschäftsführer der AFK, sein für den kaufmännischen Bereich zuständiger Kollege Wolfgang Schmid sowie der zuständige Architekt Manfred Ehrle vom Büro Arcass die Vorteile aufgezeigt, die sich durch den Standorttausch ergeben. Noetzel machte deutlich, dass der Haupteingang seinen Namen nun wirklich verdiene. „Vom bisherigen Parkhausstandort aus hätte die Verbindung durch medizinische Funktionsbereiche geführt, was deren optimale Nutzung erschwert hätte“, betonte er.

Verbesserungsvorschläge ausdrücklich erwünscht

Wolfgang Schmid fügte hinzu, „dass durch den Wechsel die Versorgungswege kürzer werden und die Verkehrsbelastung abnimmt“. Der Lieferverkehr summiere sich auf höchstens 20 Fahrzeugbewegungen pro Tag und werde durch den Bau einer Ausweichbucht im Dr.-Paul-Goes-Weg zusätzlich erleichtert. „Der einzige Nachteil ist, dass wir den Hubschrauberlandeplatz auf das Gelände der Bereitschaftspolizei verlegen müssen“, erklärte Schmid. Bei etwa einem Flug pro Woche sei dieser Mehraufwand aber verkraftbar.

Manfred Ehrle zeigte auf, dass sich dieser Änderungsvorschlag nach der verkehrstechnischen Untersuchung, die der klinikfunktionalen Planung unmittelbar folgte, förmlich aufgedrängt habe. „Nachdem auch sämtliche Fachplaner die Lösung favorisiert haben, war für uns klar, dass wir damit zu Ihnen kommen müssen“, wandte er sich direkt an den Kreistag.

Die Bedenken, die Christian Stähle (Linke) äußerte – „Die Bevölkerung könnte meinen, dass wir nicht wissen, was wir wollen“ – teilten seine Kollegen nicht. Man könne froh sein, jemanden zu haben, der seine Arbeit tue und damit Fehlplanungen korrigiere, erklärte Werner Stöckle (Freie Wähler), der Ehrle ermutigte: „Wenn Sie weitere Verbesserungen bringen, finden Sie weiter Zustimmung.“