Friedensgespräche im Ukraine-Krieg hält Sergej Lawrow nur im Zuge einer „neuen Weltordnung“ für möglich. Zudem drohte Russlands Außenminister mit einem Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hält Friedensgespräche zur Beilegung des Ukraine-Kriegs nur im Zuge einer „neuen Weltordnung“ ohne eine Vorherrschaft der USA für möglich. Verhandlungen müssten auf der Berücksichtigung russischer Interessen basieren, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der Türkei. „Es geht um die Prinzipien, auf denen die neue Weltordnung basieren wird.“

 

Lawrow drohte zudem mit einem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine. „Wenn es keine Fortschritte bei der Beseitigung der Hindernisse für russische Düngemittel- und Getreideexporte gibt, dann werden wir uns fragen, ob dieses Abkommen notwendig ist“, sagte er.

Das Abkommen erlaubt es Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert.

Getreideabkommen nur um 60 Tage verlängert

Russland hatte sich im März nur dazu bereiterklärt, das von Moskau und Kiew unterzeichnete Getreideabkommen um 60 Tage und nicht wie zuvor um 120 Tage zu verlängern. 

Das Getreideabkommen war unter Vermittlung der Türkei und der UNO zustandegekommen und steht daher bei Lawrows Besuch in Ankara auf der Tagesordnung. Der russische Außenminister traf dort mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu zusammen. Außerdem stand ein Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan auf seinem Programm.