Beim Stuttgarter Kammerorchester stand der Oboist, Komponist und Dirigent Heinz Holliger im Mittelpunkt.

Heinz Holliger ist ein echter Romantikexperte, der sich einen Namen gemacht hat mit exzellenten Einspielungen von Werken nicht nur seines Seelenverwandten Robert Schumanns. Im sehr gut besuchten Abokonzert des Stuttgarter Kammerorchesters (SKO) im Mozartsaal der Stuttgarter Liederhalle präsentierte sich der Schweizer Oboist, Komponist und Dirigent jetzt mal wieder in seiner beruflichen Dreiheit. Der drahtige Mann, der in ein paar Tagen 85 Jahre alt wird, ist halt vielseitig. Aber nicht immer genügt seine Freestyle-Schlagtechnik, um aus den Orchestern alles rauszuholen. Manchmal stört sie sogar: an diesem Abend nicht nur in den Transsylvanischen Tänzen von Sándor Veress, sondern vor allem in Arnold Schönbergs „Verklärter Nacht“, einem Repertoirestück des SKO, das als reines Streichorchester ein sehr gut eingespieltes Team ist und das Stück vielleicht lieber ohne Holligers Zutun aufgeführt hätte.