Am vorletzten Samstag veranstaltete die Stadtkapelle Musikverein Großbottwar die Rückkehr zu ihrer traditionellen Konzertreihe „Winterklänge“ mit einem gelungenen Konzertabend. Dieses fand letztmalig im Jahr 2019 statt und so freute sich der 1. Vorsitzende Markus Brosi in seiner Begrüßung, dass der Musikverein auch nach fünfjähriger Abwesenheit wieder gerne bei den Bottwartaler Winzern empfangen wurde.

Den Beginn des Konzerts besorgte der Musikverein-Nachwuchs unter der Leitung von Dirigent Jens Heim, welcher dabei einen bunten Mix aus Filmmusik-Klassikern der letzten Jahrzehnte präsentierte.

 

Das Vororchester spielte „Fawkes the Phoenix“ aus der Harry-Potter-Filmreihe von John Williams sowie der von den Buchstaben her wohl längste Musiktitel aller Disney-Filme mit „Supercalifragilistischexpealigetisch“ aus Mary Poppins. Beachtlich war die dargebotene Qualität vor allem unter dem Fakt, dass die jüngsten Musiker erst seit einem halben Jahr im Vororchester mitspielen. Im Anschluss machte das Jugendorchester nahtlos weiter mit „May it Be“ und zwei Medleys aus „Wallace and Gromit“ sowie der Fantasyserie „Game of Thrones“. Den Abschluss bildete Adeles „Skyfall“, die Titelmelodie des gleichnamigen James-Bond-Films. Hier konnten vor allem die Register der Waldhörner und Querflöten glänzen. Völlig zurecht forderte das begeisterte Publikum eine Zugabe und wurde prompt mit den altbekannten Hits aus dem ersten „Fluch der Karibik“ belohnt.

Nach einer kurzen Umbaupause nahm dann die Stadtkapelle ihren Platz auf der Bühne ein. Wie bereits beim Weihnachtskonzert in der Martinskirche vor gut einem Jahr übernahmen Friedemann Kuttler und Dirigent Jürgen Pantle im Wechsel die Moderation, mit der sie kurzweilig und charmant durch den weiteren Abend unter dem Motto „Über hohe Berge zu den Sternen“ führten.

Den Beginn des ersten Konzertteils machte die „Triumphant Fanfare“ des Schweizer Komponisten Franco Cesarini. Anschließend folgte die Ouvertüre aus Richard Wagners Oper „Rienzi“, die die Geschichte des letzten Tribuns des Römischen Reichs mit Wagnerscher Imposanz und Klangfülle behandelt. Danach folgte als krasser Kontrast für die Ohren der mit Leichtigkeit und Spielwitz bestechende Konzertwalzer „Wiener Praterleben“ von Siegfried Translateur. Bekannt wurde er vor etwa 100 Jahren als „Sportpalast-Walzer“ bei den Berliner „Sechs-Tage-Rennen“. Das Hauptwerk des ersten Teils kam zu dessen Abschluss. Die sinfonische Tondichtung „Mont Blanc“ des Österreichers Otto M. Schwarz beschrieb in Klangbildern den beschwerlichen Aufstieg auf das Dach Europas. Die friedliche Ruhe am frühen Morgen mit Vogelgezwitscher, ein aufziehender, zischender Schneesturm und die beschwerlichen letzten Meter vor dem Gipfel im tiefen Neuschnee wurden so effektvoll beschrieben.

Im zweiten Teil machten wir uns dann direkt auf ins Weltall mit dem „Marsch zum Marsch“ von Julius Steffaro. Bereits kurze Zeit später waren wir schon in einer weit entfernten Galaxie mit der „Star Wars Saga“ unterwegs, die die legendäre Filmmusik von John Williams aus Steven Spielbergs erster Star-Wars-Trilogie originalgetreu in einem 13-minütigen, galaktischen Werk zusammenfasste. Ein völlig anderes Klanggewand besorgte der eigentlich für Big Band Titel bekannte Arrangeur Sammy Nestico mit „A Cole Porter Spectacular“, in dem er Cole Porters größte Musical-Hits „Night and Day“, „Don't fence me in“ und „Begin the Beguine“ für sinfonisches Blasorchester setzte. Den Abschluss des offiziellen Programms bildete die erst kürzlich erschienene „Uptempo-Rock“-Nummer „Get up and go“ von Stefan Schwalgin. Hier konnten mit Soloparts Andreas Schweinle (E-Gitarre), Kevin Wildermuth (Schlagzeug) und Jessica Sellge (Alt-Saxophon) überzeugen.

Nach großem Applaus der Zuhörer spielte die Stadtkapelle dann den Konzertmarsch „Compliment“ des Tschechen Pavel Stanek und als würdigen Abschluss des Abends gemeinsam mit allen Jugendmusikern noch den mit einem Augenzwinkern versehenen „Lustigen Winzer“.

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