So viel darf wohl verraten werden: In der nunmehr 15. Staffel der Erfolgsserie „Um Himmels Willen“ geht einmal mehr um die Existenz des Klosters Kaltenthal.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - So viel darf verraten werden: in den 13 neuen Folgen der Serie „Um Himmels Willen“ wird es um den Erhalt von Kloster Kalthental gehen. Worum sollte es auch sonst gehen? Seit exakt 15 Jahren und in 8736 Sendeminuten schwebt das Damoklesschwert über Hanna und ihren wackeren Mitschwestern. Es ist ja aber auch ein Luxus: eine Handvoll Frauen in einem riesigen, paradiesischen Gemäuer, in dessen Innenhof es schöner blüht und grünt als bei jeder Gartenschau. Das weckt Begehrlichkeiten, immer wieder.

 

So muss man den Drehbuchautoren der ARD-Serie vielleicht nicht unbedingt zum unrunden 15.Geburtstag gratulieren, sondern ihnen vielmehr anerkennend auf die Schulter klopfen, weil ihnen auch nach so vielen Jahre immer wieder Neues einfällt zu dem, was doch längst auserzählt scheint. Dass ist wahre Meisterschaft, in einem sehr eng gesteckten Rahmen originell und witzig zu bleiben.

Wöller muss Sozialstunden leisten

Die neue Staffel beginnt in jedem Fall mit einem vielversprechenden wie absurden Einfall. Denn der Oberbürgermeister Wöller, dieses großartig von Fritz Wepper gespielte Schlitzohr, gewinnt die Wahl erneut. Das feiert er mit seinem Spezl Hermann Huber so exzessiv, dass er den Vorgarten des Oppositionsführers vernichtet. Die Strafe folgt auf dem Fuße: Wöller muss hundert Sozialstunden leisten.

Und wo? Richtig: im Kloster Kalthental. Dort, wo Schwester Agnes (Emanuela von Frankenberg) ihre köstlichen Kekse backt, Felicitas (Karin Gregorek) heimlich im Internet surft und es die Novizin Lela (Denise M’Baye) fast zum Popstar geschafft hätte. Und, man mag fast eine Wette darauf abschließen: zu Beginn der Folgen werden die Nonnen garantiert wieder in der Kapelle sitzen und „Oho Mahariihaha hilf“ singen. Freilich ohne Schwester Hanna (Janina Hartwig), weil die schon wieder mit ihrem klapprigen Daimler die Welt rettet.

Schwester Agnes soll Gesichtscreme vermarkten

Alles beim Alten also – und ebendas scheint das Rezept zu sein von „Um Himmels Willen“. Die Serie gehört zum Erfolgreichsten, was im deutschen Fernsehen zu sehen ist, 2012 knackte man mit 7,1 Millionen Zuschauern sogar den Rekord als die am meisten gesehene Serie. Dabei war der Autor Michael Baier, als er für die ersten Staffel engagiert wurde, überzeugt, dass ihm zu Nonnen so gar nichts einfällt.

Aber Nonnen sind eben auch nur Menschen. Und so hat es sich die neue Mutter Oberin (Nina Hoger) inzwischen auf dem Chefsessel bequem gemacht – und denkt wie ihre Vorgängerin vor allem ans Geld. Natürlich kommt ihr da sofort das Kloster Kalthental in den Sinn, das sie auf besondere Weise vermarkten will: nicht als Brauerei, sondern die Nonnen sollen die von Schwester Agnes entwickelte Gesichtscreme lukrativ vermarkten.