Das Wetter in Stuttgart machte dem launischen Ruf des Monats April alle Ehre. Der Start war heiß, dann stürzten die Temperaturen erst einmal in den Keller. Am Ende ging es wieder bergauf. Die Achterbahnfahrt machte vor allem den Winzern und Obstbauern zu schaffen.

Der April macht was er will. Selten hat der alte Wetterspruch so gepasst wie in diesem Jahr. Da hat doch so mancher schon am Monatsanfang bei Temperaturen über 20 Grad die Heizung ausgeschaltet, brav das Gesicht und die bleichen Waden vor dem radeln mit Lichtschutz 50 versiegelt und klimaschädlich aber voller Freude den Holzkohle-Grill angefeuert und mit dem Gestank vom im Vorjahr nur schlecht gereinigten Rost die Nachbarn terrorisiert. Kurz danach stürzte das Wetter so abrupt ab wie die fieseste Achterbahn auf dem Frühlingsfest. Wer konnte, fuhr die Heizung prompt wieder hoch und schob mit dem Besen ab und zu Graupel vom Balkon. Wer seine Heizquelle mangels Öl oder Gas nicht mehr aktivieren konnte oder es sich wegen des Klimaschutzes heroisch selbst verbot, saß nach der Arbeit im Skipulli vor dem Fernseher oder verbrachten die Abende in einer Sauna.