Führende Stuttgarter AfD-Funktionäre haben die kritische Darstellung rund um die Nominierung der AfD-Gemeinderatskandidaten am vergangenen Wochenende zurückgewiesen. Ein Bundestagsabgeordneter fand wenig schmeichelhafte Worte.

Stuttgart - Führende Parteifunktionäre haben die Kritik des amtierenden Stuttgarter AfD-Stadtrats Eberhard Brett am Ablauf der Nominierungsversammlung am vergangenen Wochenende zurückgewiesen. Brett sowie weitere Teilnehmer der Veranstaltung hatten moniert, alt gedienten AfD-Gründungsmitgliedern wie ihm selbst oder dem Bundestagsabgeordneten und früheren Stadtrat Lothar Maier sei von der Sitzungsleitung das aktive Wahlrecht entzogen worden, weil sie sich nicht als in Stuttgart wohnhaft ausweisen konnten. Brett selbst, der nicht unter die ersten 30 Bewerber gewählt wurde, war nach Aussagen mehrerer Sitzungsteilnehmer anschließend von Sicherheitsleuten aus dem Saal eskortiert worden.

 

Die Bestimmungen des Kommunalwahlrechts hätten der Partei keinen Ermessensspielraum gelassen, erklärte Maiers AfD-Kollege im Bundestag, Dirk Spaniel: „Stimmberechtigt ist nur derjenige, welcher sich via Personalausweis identifizieren kann.“ Er bezeichnete Brett als „Profilneurotiker“, dessen Zeit vorbei sei. Den Vorwurf Bretts, er sei „Drahtzieher“ der Vorgänge gewesen, weise er entschieden zurück. Der AfD-Kreisvorsitzende Michael Milsch widersprach zudem der Darstellung, Brett sei hinausgeworfen worden. Der Stadtrat habe nach zwei Abstimmungsniederlagen im Kampf um vordere Listenplätze die Veranstaltung „irgendwann verlassen“, von einem Rauswurf könne nicht die Rede sein.