Die Stadt muss wegen der Fanmärsche von der Innenstadt zum Stadion an diesem Mittwoch etliche Straßen sperren. Autofahrer sollten entweder die Innenstadt meiden oder auf Bus, Bahn oder Fahrrad umsteigen.

Nach dem Auftaktsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Schotten hat die Euphorie der Fans noch zugelegt. Zumal das Team mit einem Sieg am Mittwoch gegen Ungarn bereits das Ticket fürs Achtelfinale klar machen könnte. Zuvor sind allerdings die Fan-Walks Richtung Stadion geplant – und damit die beiden Fanlager gesittet und sicher von der Innenstadt ins Stadion marschieren können, müssen in der Innenstadt und in Bad Cannstatt viel befahrene Bundesstraßen gesperrt werden. Betroffen sind nicht nur die Friedrich- und die Heilbronner Straße stadtauswärts, sondern vor allem auch die B 14/Cannstatter Straße.

 

„Eine riesige Herausforderung für den gesamten Kfz-Verkehr in der Innenstadt“, sagt Ralf Thomas, der Leiter der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ). Mit solch einer Situation sei Stuttgart noch nie konfrontiert worden, auch nicht an Großkampftagen wie dem Kirchentag oder dem Tag der Deutschen Einheit, als ebenfalls aus Sicherheitsgründen etliche Straßen gesperrt wurden. Eines ist für den Experten klar: „Wenn der Autofahrer nicht so vernünftig ist und – sofern möglich – auf Bus, Bahn oder gar das Fahrrad umsteigt, wird der Verkehr zusammenbrechen.“ Thomas rät vor allem Berufspendlern, am Mittwoch lieber im Homeoffice zu bleiben als den „Megastau“ zu riskieren.

Ab 8 Uhr erste Sperrungen in Bad Cannstatt

Mit ersten Einschränkungen muss der Kfz-Verkehr bereits morgens rechnen, allerdings zunächst nur in Bad Cannstatt. „Ab etwa 8 Uhr wird die Mercedesstraße voll gesperrt“, sagt Ralf Thomas. Es bestehe danach keine Möglichkeit mehr über die Mercedesstraße, Benzstraße, Daimlerstraße und Alte Untertürkheimer Straße von und nach Bad Cannstatt zu kommen. Die Stadt lässt zwar Umleitungsstrecken ausschildern, allerdings ist es laut dem IVLZ-Chef ratsam, das Gebiet Neckarpark an diesem Tag weiträumig zu umfahren.

Heftig wird es dann ab 13 Uhr. Dann wird unter anderem auch die B 14/Cannstatter Straße, auf der täglich rund 50 000 Fahrzeuge unterwegs sind, „dicht gemacht“. Stadtauswärts ab dem Bereich Gebhard-Müller-Platz, stadteinwärts auf der B10/B 14 (Uferstraße). „Der Autofahrer, der von Esslingen kommend in die City will, wird über den Rosensteintunnel, Pragsattel und die Heilbronner Straße geführt“, erklärt Ralf Thomas. Allerdings muss er dort ebenfalls mit Staus und Behinderungen rechnen. Für Autofahrer, die regelmäßig durch den Heslacher Tunnel quer durch die Innenstadt und weiter auf die B 10/B 14 unterwegs sind, hat Ralf Thomas nur einen Tipp: „Bleiben lassen.“

Viele Parkhäuser dürfen nicht angefahren werden

Gesperrt wird am frühen Nachmittag zudem die Wolframstraße in Fahrtrichtung B 14, die Neckartalstraße in Richtung Zentrum und die König-Karls-Brücke in Richtung Bad Cannstatt. „Hinzu kommen Sperrungen der Friedrichstraße in Richtung Rotebühlplatz, der Heilbronner Straße stadtauswärts bis Türlenstraße und der Schillerstraße in Richtung Arnulf-Klett-Platz“, sagt Thomas. Angesichts der Fülle an Sperrungen sei es sicher ratsam, einen Stuttgart-Besuch an diesem Tag besser mit Bus, Bahn und Rad zu erledigen. Zumal etliche Parkhäuser innerhalb des City-Rings nicht angefahren werden könnten. Während der kompletten EM sind die Tiefgaragen Schlossplatz, Schillerplatz und Neue Brücke/Königstraße geschlossen. Zudem ist es an den Spieltagen in Stuttgart nicht möglich, die Q-Park Galeria Kaufhof, Bülow Carré, Königshof, Marquardt-Garage und Königsbau-Passagen anzufahren.

Wie lange die Sperrungen andauern, ist nicht zu prognostizieren. „Das hängt natürlich davon ab, wie schnell die beiden Fanlager unterwegs sein werden“, sagt der IVLZ-Leiter. Geplant sei, dass beide hintereinander an der Wolframstraße auf die Cannstatter Straße geführt werden sollen. Von dort geht es weiter über den Schwanenplatztunnel und die König-Karls-Brücke auf die Mercedesstraße bis zum Stadion. Insgesamt baut Ralf Thomas auf die Vernunft der Autofahrer: Davon „hängt ab, ob der ÖPNV – vor allem der Busverkehr – an diesem Tag funktioniert oder ebenfalls im Stau stecken bleibt.“