Auch bei der Nationalmannschaft gibt der 27-jährige Stürmer den Spaßvogel. Doch bei einer Frage wird Deniz Undav ernst – wie geht es für ihn im Club weiter?

Sport: Carlos Ubina (cu)

Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist der Mittwoch zum Tag des VfB Stuttgart ausgerufen worden. Deniz Undav und Alexander Nübel saßen auf dem Medienpodium, gewährten Einblick in ihre Erfahrungen und betonten, wie sie die weiß-rote Spielfreude im Vorfeld der Heim-EM (14. Juni bis 14. Juli) auch in die Nationalmannschaft einbringen wollen. Dabei sprühte Undav einmal mehr vor Witz und wähnte sich seinem Vereinskollegen deutlich voraus. Denn der 27-jährige Spaßvogel stellte Neuling Nübel nach der Ankunft im Trainingslager in Thüringen dem DFB-Betreuerstab vor – augenzwinkernd mit seiner ganzen Routine von einem Länderspiel.

 

Die Stimmung ist also gut in Blankenhain, und Undav bekannte sich in seiner Plauderlaune noch einmal voll zum VfB. Der Offensivspieler sprach so über die Teilnahme an der Champions League und dem Supercup, als sei er nächste Saison bereits ein fester Teil der Stuttgarter Mannschaft. Dabei heißt sein Arbeitgeber nach der Leihe noch immer Brighton & Hove Albion.

Der VfB verfügt jedoch über eine Kaufoption, die bei etwa 20 Millionen Euro liegt. Die Gespräche über eine feste Verpflichtung laufen – und wenn man Undav zwischen den Zeilen richtig versteht, dann naht ein Abschluss. Konkret nach seiner Zukunft befragt, antwortete Undav ernst: „Ich habe meinen Wunsch klar hinterlegt und hoffe, dass ich bleiben kann. Ich hoffe auch, dass die Mannschaft zusammenbleibt, um weiter Erfolg zu haben.“

Nübels Zukunft beim VfB ist dagegen geklärt. Er steht mindestens noch für ein Jahr beim Bundesligisten zwischen den Pfosten – vielleicht noch ein zweites, wenn ihn der FC Bayern München nicht vorher als Nachfolger von Manuel Neuer zurückholt. Wie Undav fühlt sich der Torhüter an der Mercedesstraße in Bad Cannstatt wohl und sprach sich in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft dafür aus, das Stuttgarter Team mit Blick auf die internationalen Aufgaben zusammenzuhalten. „Es wird ab September eine harte Zeit. Mit wenig Training und dem Fokus auf den vielen Spielen und Reisen – das unterschätzen viele Leute. Aber es gibt auch eine große Vorfreude, wir haben Bock drauf. Ich hoffe, wir bleiben so zusammen“, sagte Nübel.

Davon könnte im Erfolgsfall weiter die Nationalmannschaft profitieren. Mit fünf Profis (auch Maximilian Mittelstädt, Chris Führich und Waldemar Anton stehen im EM-Kader) ist die Schwaben-Connection im DFB-Lager so stark vertreten wie noch nie. „Ich glaube, dass der Leverkusener und der Stuttgarter Block aktuell hier die stärksten sind“, meinte Undav schmunzelnd. Da waren die Doublesieger Florian Wirtz, Jonathan Tah und Robert Andrich noch gar nicht im Mannschaftshotel im Weimarer Land angekommen. Sie wurden am Mittwochabend erwartet – und Undav wird das Trio sicher mit einem lockeren Spruch willkommen heißen.