Ein Anschlag? Ein verwirrter Einzeltäter? Nach dem Zwischenfall mitten in Münster ist noch unklar, was den Mann zu der blutigen Tat getrieben hat. Und ob ihm dabei geholfen wurde.

Münster - Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul (CDU) ist die Tat von einem Deutschen begangen worden. Es spreche zudem „im Moment nichts dafür, dass es irgendeinen islamistischen Hintergrund gibt“, sagte Reul am Samstag bei einem Besuch vor Ort. Der Minister korrigierte auch die Zahl der Todesopfer: Nach seinen Angaben tötete der Angreifer zwei Menschen, bevor er sich im Tatfahrzeug selbst erschoss.

 

Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ wurde die Wohnung des mutmaßlichen Täters am Abend nach Sprengstoff durchsucht. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.

Hier geht es zu unserem Newsblog

Nach Informationen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ ist der Mann Jahrgang 1969 und Deutscher ohne Migrationshintergrund. Er soll in der Vergangenheit psychisch auffällig gewesen sein, Hinweise auf Islamismus gebe es nicht. Auch dies wurde zunächst nicht offiziell bestätigt.

Gerüchte um Mittäter

Der Täter hatte am Nachmittag in der Altstadt von Münster einen Kleintransporter in eine Menschenmenge gesteuert. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums starben nach aktuellem Informationsstand drei Menschen. Darunter war auch der mutmaßliche Täter. Er erschoss sich nach Polizeiangaben in dem Wagen.

Von den rund 30 Verletzten seien sechs schwer verwundet, einige von ihnen schwebten noch in Lebensgefahr, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die Einsatzkräfte untersuchten einen verdächtigen Gegenstand im Auto und prüften, ob er möglicherweise Sprengstoff enthielt.

Unklar war nach der Tat zunächst, ob der Mann alleine handelte oder ob ihm geholfen wurde. Laut Polizei gab es Gerüchte, wonach zwei weitere Menschen aus dem Transporter gesprungen und geflüchtet seien könnten. Das sei aber nicht sicher und müsse nun verifiziert werden, sagte ein Polizeisprecher.