Klaus Gjasula, der frühere Profi der Stuttgarter Kickers, erlebt im EM-Spiel mit Albanien gegen Kroatien die volle Gefühlswelt eines Fußballprofis.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Sein 30. Länderspiel für Albanien wird Klaus Gjasula so schnell nicht vergessen. Es lief die 76. Minute des Gruppenspiels gegen Kroatien, Hoffenheims Andrej Kramaric hatte für die Kroaten gerade zum 1:1 ausgeglichen, als der 34-Jährige das erste Mal zur Stelle war. Ein zunächst geblockter Torschuss landete bei Gjasula – und zwar so unglücklich, dass dieser den Ball zum 1:2 ins eigene Tor beförderte. Ein bitterer Doppelschlag für die tapferen Albaner, die aber nicht aufsteckten. Klaus Gjasula, der langjährige Bundesligaprofi, der zuletzt für Darmstadt 98 unter Vertrag stand, für die kommende Saison aber noch keinen neuen Verein gefunden hat, genauso wenig.

 

Eigentor, Tor, Gelbe Karte

Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit, als Gjasula erneut zur Stelle war. Dieses Mal vor dem richtigen, dem kroatischen Tor. Eine Ablage aus dem Rückraum verwandelte der Defensivspezialist aus elf Metern zum viel umjubelten Ausgleich. Und als ob das alles nicht genug wäre, holte sich der Albaner für ein taktisches Foul wenig später auch noch eine Gelbe Karte ab.

Ein maximal spektakuläres Erlebnis also für den 34-Jährigen, dessen Karriere bislang eher unspektakulär verlaufen war. Was viele nicht mehr wissen: In der Spielzeit 2016/17 trug er auch das Trikot der Stuttgarter Kickers, wenn auch nur für ein halbes Jahr. Danach ging es über den Halleschen FC, den SC Paderborn und den Hamburger SV weiter zu Darmstadt 98. Gjasulas Bruder Jürgen war übrigens auch Profi. Die Namensgebung von Klaus und Jürgen führt auf den früheren Schauspieler Klaus-Jürgen Wussow aus der Schwarzwaldklinik zurück. Aber das ist eine andere Geschichte.