In einer atemraubenden intellektuellen Treibjagd macht die belgische Autorin Gaea Schoeters eine aus dem Ruder gelaufene Safari zu einer Parabel über Machtverhältnisse und Triebstrukturen – und rückt damit der Gegenwart bedrohlich auf den Pelz.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Die Jagd ist einerseits eine konkrete Praxis, über deren Motivationen man ganz unterschiedlicher Auffassung sein kann. Andererseits ist sie ein unerschöpflicher Bildspender, der soziale Zusammenhänge als Machtverhältnisse illustriert, in denen die Rollen zwischen Jäger und Beute klar verteilt sind: Am Ende zieht jener dieser das Fell über die Ohren, um sie in seine Trophäe zu verwandeln.