Messengerdienst Telegram hat in den vergangenen Tagen insgesamt 64 Kanäle wegen Hassbotschaften gesperrt. Darunter ist laut einem Bericht auch der Kanal des früheren TV-Kochs Attila Hildmann.

Berlin - Der Messengerdienst Telegram hat in den vergangenen Tagen Dutzende Kanäle wegen Hassbotschaften gesperrt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstag) berichtet, sind insgesamt 64 Kanäle betroffen - darunter der des früheren TV-Kochs Attila Hildmann. Das Unternehmen gehe „nach massivem Druck“ der Bundesregierung erstmals spürbar gegen Hass und Hetze im Netz vor, so das Blatt.

 

Die Sperren sind den Angaben zufolge auf das Bundesinnenministerium und das Bundeskriminalamt (BKA) zurückzuführen. Das BKA habe entsprechende Ersuche versandt. Regierung und Telegram wollten „weiterhin in einem engen Austausch bleiben“. Das habe Unternehmensgründer Pavel Durov zugesichert.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) betonte laut dem Bericht, dass sie im Fall Telegram durchgreifen wolle. „Wir erleben auf Telegram immer neue Wellen des Hasses und der Bedrohungen gegen Menschen und gegen unsere Demokratie“, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“. Der Online-Dienst dürfe nicht länger „ein Brandbeschleuniger für Rechtsextreme, Verschwörungsideologen und andere Hetzer“ sein. Morddrohungen und andere gefährliche Hassposts müssten gelöscht werden und deutliche strafrechtliche Konsequenzen haben, so die Ministerin.