Erdrutsche und Fluten brechen sich durch den Tropensturm „Tembin“ Bahn, Menschen und Häuser werden weggespült. Die Region im Süden der Philippinen trifft das Unwetter mitten in den Weihnachtsvorbereitungen.

Zamboanga - Durch ein heftiges Unwetter sind auf den Philippinen mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Mitten in einer wichtigen Reisezeit kurz vor Weihnachten sei der Süden des Landes von einem Tropensturm heimgesucht worden, der Erdrutsche und Überschwemmungen ausgelöst habe, teilte die philippinische Katastrophenschutzbehörde am Samstag mit. 58 weitere Menschen galten noch als vermisst. Besonders betroffen waren die Provinzen Lanao del Norte und Lanao del Sur sowie die Zamboanga-Halbinsel.

 

Rettungskräfte suchten nach mehr als 30 Personen, die von Fluten in dem Fischerdorf Anungan fortgespült worden seien, sagte der Bürgermeister der Stadt Sibuco in der Provinz Zamboanga del Norte, Bong Edding, am Samstag der Nachrichtenagentur AP. Fünf Leichen seien dort bislang gefunden worden.

„Das Flutwasser kam so schnell vom Berg hinab und spülte Menschen und Häuser weg“, sagte Edding. „Das ist wirklich traurig, weil Weihnachten nur ein paar Tage weg ist.“ Er machte die jahrelange Abholzung in den Bergen nahe Anungan für die Tragödie verantwortlich. Er und andere Lokalpolitiker wollten das Fällen der Bäume unterbinden, fügte Edding hinzu.

Tausende Menschen retteten sich in Notunterkünfte

Die restlichen Toten wurden nach Angaben der Polizei und anderer Behörden aus Lanao del Norte und Lanao del Sur gemeldet. In Lanao del Norte kamen Wassermassen von einem Berg herunter, wodurch Menschen und mehrere Häuser an einem Fluss weggespült wurden.

Tausende Menschen retteten sich in Notunterkünfte, Tausende weitere saßen an Flughäfen und Häfen fest. Mehrere Flüge mussten gestrichen werden. Die Küstenwache verbot Fähren wegen der rauen See die Ausfahrt.

Erst am Donnerstag war eine Fähre vor der nordöstlichen Küste der Philippinen gesunken. Dabei starben mindestens fünf Menschen. Mehr als 250 Passagiere und Besatzungsmitglieder wurden gerettet.

Der Sturm „Tembin“, der von den Philippinern „Vinta“ genannt wird, erreichte maximale Windgeschwindigkeiten von 80 Kilometern pro Stunde, Böen kamen auf bis zu 95 Kilometer pro Stunde. Es wurde damit gerechnet, dass das Unwetter am Sonntag von dem südlichen Teil der Philippinen in Richtung des Südchinesischen Meeres abzieht.

Jährlich suchen die Philippinen knapp 20 Taifune und Stürme heim

„Es ist bedauernswert, dass mit „Vinta“ ein weiterer tropischer Wirbelsturm so kurz vor Weihnachten aufgetreten ist“, sagte Präsidentensprecher Harry Roque. Lebensmittel und andere Hilfsgüter würden in den betroffenen Gemeinden verteilt.

Anfang dieser Woche hatte ein Tropensturm mehr als 50 Menschen getötet, 31 weitere gelten immer noch als vermisst. Dabei waren im geografischen Zentrum der Philippinen mehr als 10 000 Häuser beschädigt worden.

Jährlich suchen die Philippinen knapp 20 Taifune und Stürme heim. Der Inselstaat gilt damit als eines der katastrophenanfälligsten Länder der Welt.