Der Wink mit dem Zaunpfahl von Regionalpräsident Thomas Bopp (CDU) hat den Weg zum Flughafen für die U 6 freigemacht, analysiert StZ-Redakteur Wolfgang Schultz-Braunschmidt.

Stuttgart - Manchmal ist ein dezenter Hinweis von außen nötig, um die Dinge in Bewegung und in die richtige Richtung zu bringen. Mit dieser Methode hat der Regionalpräsident Thomas Bopp im Frühjahr die ins Stocken geratenen Gespräche über die Verlängerung der Stadtbahnlinie U 6 zum Flughafen und zur Landesmesse wieder in die Gänge gebracht.

 

Bopps öffentlicher Hinweis, dass sich beim Flughafen und der Landesmesse auf den Fildern die entwicklungsbedürftige „Verkehrsdrehscheibe der Region“ befände, war für die regionalen Beteiligten ein Wink mit dem Zaunpfahl. „Wenn ihr das Projekt U 6 nicht rasch anpackt, dann macht es der Verband Region Stuttgart (VRS) zu seinem eigenen“, lautete die Botschaft. Und dann wären der Landkreis und die Kommunen gemäß dem Finanzierungsschlüssel der Region für Infrastrukturprojekte in Sachen Flughafen-Stadtbahn zur Kasse gebeten worden. Bopps Wink ist angekommen: Lieber selber zahlen, als von der Region dazu verdonnert werden, lautete plötzlich die Devise.

Im Interesse des VRS liegt es natürlich auch, die Verlängerung der S-Bahn-Linie 2 von Bernhausen über Sielmingen nach Neuhausen voranzubringen. Da beide Schienenprojekte aber planerisch und – hinsichtlich der Bundeszuschüsse – auch finanziell miteinander verbunden sind, muss kommunales Geld für die U 6 fließen damit beide Trassen realisiert werden können. Danach sieht es nun aus – wenn nun auch die Gemeinde- und Kreisräte zustimmen. Noch aber ist die Skepsis vor allem in Leinfelden-Echterdingen bezüglich der Stadtbahntrasse zum Flughafen recht groß, weil die Schienen an der Stadt vorbeiführen. Als richtige Botschaft und Weichenstellung könnte sich da eine Zustimmung zu der von der Filderkommune gewünschten Verlängerung der U 5 erweisen.