Stundenlang debattierten die großen Staatschefs beim G7-Gipfel über Weltpolitik. Am Ende bleibt vor allem ein Foto in Erinnerung – es vermag das diesjährige Gipfeltreffen ohne Worte zusammenzufassen.

La Malbaie - In den sozialen Netzwerken blieb vom G7-Gipfel vor allem eines zurück: Ein Foto aus Kanada, getwittert am Samstag von Regierungssprecher Steffen Seibert. Es zeigt, wie die Staats- und Regierungschefs um einen Verhandlungstisch stehen. Im Mittelpunkt: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dominant, beide Hände auf den Tisch gestützt, nach vorne gebeugt. Ihr Gegenüber, als einziger sitzend und die Arme verschränkt: US-Präsident Donald Trump. Er hört Merkel mit angespannter Miene zu.

 

Die Aufnahme stammt von dem preisgekrönte Fotografen Jezco Denzel, der für die Bundesregierung arbeitet. In den sozialen Medien wurde das Bild zum Renner. Allerdings gibt es noch vier weitere Fotos von derselben Situation, kurz nacheinander veröffentlicht von vier weiteren Gipfelteilnehmern. Jedes Bild erzählt eine andere Geschichte. Den Anfang machte, noch vor Seibert, die US-Regierung. Deren Foto zeigt einen engagiert argumentierenden Trump, umringt von Mitarbeitern.

Daraufhin veröffentlichte Paris seine Perspektive: Staatschef Emmanuel Macron steht im Zentrum und redet auf Trump ein. Die Bundeskanzlerin ist auf dieser Abbildung halb verdeckt.

Auch die Italiener brachten ein Bild in Umlauf: Ministerpräsident Giuseppe Conte, der auf das Verhandlungspapier blickt.

Den versöhnlichsten Eindruck vermittelt das bislang letzte veröffentlichte Foto der Szene: Gastgeber Kanada hat es herausgegeben. Aufgenommen von der Seite, zeigt es Trump, der mit den anderen Gipfelteilnehmern auf Augenhöhe verhandelt.