Wenige Stunden, nachdem in einem Londoner Hochhaus ein Großbrand ausgebrochen ist, sieht sich der Eigentümer Vorwürfen ausgesetzt, nicht genügend für den Brandschutz getan zu haben.

London/Stuttgart - Im Grenfell Tower mit seinen 120 Wohnungen soll es in der Vergangenheit bereits Beschwerden über unzureichenden Feuerschutz gegeben haben, wie Anwohner in Interviews berichten. Angeblich gab es keinen Notausgang, andere monieren das Fehlen von Feuermeldern. Normalerweise wird der Brandschutz in Großbritannien sehr ernst genommen.

 

Im Internet kursierten am Mittwoch Screenshots eines Internetblogs der Grenfell Action Group, einer Vereinigung von Anwohnern, nach dem bereits seit Jahren auf den unzureichenden Brandsschutz hingewiesen worden war. Am Mittwoch postete die Gruppe eine Stellungnahme auf ihrem Blog, in der sie erneut betont, dass sie eine derartige Katastrophe für unvermeidlich hielt. „Alle unsere Warnungen sind auf taube Ohren gestoßen“, schreibt die Gruppe.

Der Grenfell Tower gehört Bezirksverwaltung des Londoner Bezirks Royal Borough of Kensington and Chelsea. Polizei und Feuerwehr warnten am Mittwochmittag eindringlich vor Spekulationen. „Wir werden in den kommenden Stunden und Tagen sorgfältig nach der Ursache des Feuers suchen und untersuchen, was passiert ist“, sagt Londons Feuerwehrchefin Dany Cotton.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan äußerte sich tief betroffen von der Brandkatastrophe. In einer auf Twitter veröffentlichten Erklärung versprach er den Bürgern, dass die Ursache für das Unglück geklärt werde.