Tannenzweige und Stumpenkerzen oder doch eher filigrane Stabkerzen auf einem schmalen Weidenkranz? Wie verschieden und besonders Adventsgestecke aussehen können und wie man einen Adventskranz selbst bindet.

Ob klassisch mit Tannenzweigen und roten Kerzen oder aber minimalistisch im Industrial Style ganz ohne Grün – Adventskränze gibt es in allen Farben und Formen, mal mit mal ohne viel Schnickschnack. Bunte Inspirationen für den eigenen Kranz und eine Anleitung, wie das Binden richtig gelingt.

 

Übersicht

Adventskranz selber machen: Wie bindet man richtig?

Es gibt zahlreiche ansprechende Adventskränze zu kaufen. Wer dennoch selbst Hand anlegen möchte und sich auf die kreative und gestalterische Aufgabe freut, einen Adventskranz selbst zu machen, sollte unbedingt folgende Utensilien zu Hause haben:

  • Zweige
  • Gartenschere
  • Grüner Draht
  • Strohkranz-Rohling
  • Vier Kerzenhalter oder Kerzendraht
  • Dekoration zum Verzieren

Nun geht es ans Binden. Doch welche Handgriffe müssen sitzen und wie wird alles richtig fixiert, damit der Kranz später auch seine schöne Form behält und keine Zweige von ihrer gewünschten Position rutschen? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Die gekauften oder gesammelten Zweige auf eine Länge zwischen fünf und zehn Zentimeter kürzen. Je länger die Zweige sind, desto dicker und auch ausladender wird der Adventskranz. Möchte man Efeu einbinden, sollte man die Blätter nicht versuchen einzeln anzubringen, sondern immer zwei bis drei Blätter an einem Stiel zu lassen.
  2. Den Anfang des Drahts in den Rohling stecken und anschließend den Draht einmal um den Rohling herumführen, um ihn zu fixieren.
  3. Einen kleinen Strauß aus Tannenzweigen und anderen gewünschten Naturmaterialien zusammenlegen und anschließend die Zweige mit dem Draht an den Adventskranzrohling binden.
  4. Nun werden Schritt für Schritt Zweige und Blätter dazugelegt und in einem Art Schuppen-Muster an den Kranz gebunden: Hier liegen die neuen Blätter immer etwa zur Hälfte über den bereits fixierten Zweigen, damit keine Lücken am Kranz entstehen und er schön dicht gebunden ist.
  5. Kontrollieren, dass keine kahlen Stellen vorhanden sind und der Draht nicht mehr zu sehen ist. Gibt es doch noch Lücken, können einzelne Zweige mit Drahtklammern befestigt werden.
  6. Zum Schuss werden die vier Kerzenhalter an den gewünschten Positionen in den Kranz gesteckt. Alternativ können die Kerzen auch direkt auf das Grün gesteckt werden. Hierzu sollte man Kerzendraht zuhause haben und diesen an einer Seite anspitzen, damit er sich leichter in den Kranz stecken lässt.

Welches Material eignet sich zum Adventskranzbinden?

Grundsätzlich gilt: junge Zweige lassen sich besser binden. Manche Baumarten eignen sich weniger als andere für das Grün der Adventskränze. Hierzu gehören beispielsweise Fichte, Blaufichte und Eibe. Fichtenzweige lassen schnell im Warmen ihre Nadeln fallen, während Blaufichte besonders piekst beim Binden und die Eibe giftig ist. Welche Sorte sich dagegen gut eignen: 

  • Tannenzweige
  • Ilex
  • Efeu
  • Lebensbaum
  • Buchsbaumzweige
  • Thujazweige
  • Salbei
  • Koniferenzweige
  • Seidenkrieferzweige
  • Zypressenzweige (nadeln kaum, halten mindestens einen Monat und tragen kleine dekorative Nüsse)

Welche Zweige sind am besten für den Adventskranz?

Tannenzweige sind die Klassiker für den Adventskranz. Am besten eignen sich die Zweige der Nobilistanne, denn diese nadelt kaum. So erstrahlt der Kranz auch am vierten Advent noch im gewünschten Glanz.

Zweige zur Dekoration:

  • Trockenblumen
  • Rote Pfefferbeeren
  • Eukalyptus
  • Efeu

Die Kerzen auf dem Adventskranz

  • Stumpenkerzen sind imposante Hingucker auf dem Adventskranz. Sie müssen einmalig angebracht werden und haben eine hohe Brenndauer. Extra für die Adventszeit gibt es reichlich verzierte Kerzen zu kaufen, ob mit filigranen Mustern geschnitzt oder mit Glitzer veredelt – Stumpenkerzen gibt es in allen Größen und Farben zu kaufen.
  • Stabkerzen erscheinen auf dem Adventskranz deutlich filigraner und passen vor allem zu kleineren und zierlicheren Kränzen. Je nach dem wie häufig die Lichter in der Weihnachtszeit angezündet werden, muss vielleicht ein zweiter Satz Kerzen her, damit am vierten Advent auch noch alle Lichter brennen können.
  • Teelichter sind eine einfache Alternative zu den pompösen Stumpenkerzen und den langen Stabkerzen. Sie haben zwar eine vergleichsweise geringe Brenndauer, können aber ohne Probleme ersetzt werden und sind in der Anschaffung deutlich günstiger als die anderen Optionen.

Wie kann man einen Adventskranz dekorieren?

  • Kleine Weihnachtskugeln an Draht
  • Rote Kunstbeeren
  • Glöckchen
  • Zimtstangen
  • Orangenscheiben
  • Sterne aus Holz oder Baumrinde
  • Geschenkband
  • Tannenzapfen

Wie kann man einen Adventskranz länger haltbar machen?

Damit man möglichst lange etwas von seinem Adventskranz hat und er nicht bereits am zweiten oder dritten Advent durch kahle Stellen entstellt ist, sollte man vorbeugen. Doch wie bleibt der Kranz möglichst lange haltbar? Dafür gibt es ein paar Tricks:

  • Beim Kauf auf frische Zweige achten
  • Die richtigen Zweige auswählen: Am längsten halten Tannenzweige der Nordmanntanne oder Nobilistanne.
  • Tannenzweige feucht halten: Kranz auf eine feuchte Unterlage stellen, beispielsweise ein feuchtes Küchentuch und dieses alle zwei bis drei Tage auswechseln. Alternativ kann man die Tannenzweige mit Wasser besprühen. Wird der Kranz selbst gebunden, können die Zweige nach dem Kauf nochmal für ein bis zwei Tage ins Wasser gestellt werden, damit sie nochmal ihren Wasservorrat auffüllen können.
  • Den Kranz nicht in Wärme und im vollen Tageslicht aufstellen.
  • Zweige versiegeln beim selbstgemachten Adventskranz: Die Schnittstellen der Zweige können einfach mit Kerzenwachs versiegelt werden, das verhindert schnelles Austrocknen.
  • Der Gamechanger: Adventskranzrohling aus Steckschaum. Dieses Utensil aus dem Blumengeschäft ist der wahre Gamechanger für Weihnachtsfans. Hierbei handelt es sich um einen Ring aus Schaum, der auf einem Boden aus einer wasserdichten Kunststoffunterlage mit Gießrand und Wasserspeicher sitzt. So kann der Kranz regelmäßig mit Feuchtigkeit versorgt werden und die Zweige können sich das benötigte Wasser aus dem Steckschaum ziehen.

Der moderne Adventskranz

So traditionell der Brauch eines Adventskranzes auch ist, egal ob jung oder alt – Adventskränze werden in zahlreichen Haushalten weltweit gebunden und dekoriert. Mal in ganz klassischer und mal in modernerer Version.

Adventskranz aus Metall

Der sogenannte Industrial-Style ist in. Der Trend macht auch vor der Weihnachtsdekoration nicht halt und verbindet den traditionellen Adventskranz mit moderner Dekoration. Es gibt zahlreiche Kränze aus Metall: in Gold, Schwarz und Silber. Wer es besonders minimalistisch und rustikal mag, steckt auf den Metallkranz einfach noch vier Kerzen. Eine Mischform ist die Metallschale, in der Tannenzweige und Christbaumkugeln sowie andere Weihnachtsdeko drapiert werden können.

Adventsgesteck: Wenn der Adventskranz kein Kranz mehr ist

Eine weitere beliebte Variante des Adventskranzes ist das Adventsgesteck. Vor allem aus Platzgründen greifen viele Weihnachtsfans zu länglichen Gestecken statt zum runden ausladenden Kranz. Die Kerzen werden hier nebeneinander aufgereiht.

Ab aufs Tablett

Schlicht und ohne viel Aufwand wird der Adventskranz auf einem Tablett oder Teller arrangiert. Die Kerzen werden einfach auf einen passenden Untergrund gestellt und die festliche Dekoration rundherum platziert. Ein paar Zweige, ein paar kleine Figuren, Sterne und vielleicht auch ein oder zwei Christbaumkugeln.

Adventskranz aus Eukalyptus binden

Ebenfalls sehr im Trend ist Eukalyptus. Das gilt nicht nur für Blumensträuße im Wohnzimmer oder Brautsträuße auf dem Weg zum Traualtar, sondern auch für Adventskränze. Besonders dekorativ sind Zweige, die zusätzlich noch kleine Beeren tragen. Hübsch machen sich die wohlriechenden Zweige auch gemischt mit Trockenblumen oder gemischt mit Tannenzweigen.

Hat man sich für einen Stil und das Farbkonzept für den diesjährigen Kranz entschieden, fehlt nur noch das nötige Arbeitsmaterial. Denn ab dem ersten Adventssonntag heißt es: Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier…