Das Grundgesetz wird 75 Jahre alt. Angesichts der Bedrohung durch Anti-Demokraten ist es nun an der Zeit, offensiv dafür einzustehen, meint StZ-Chefredakteur Joachim Dorfs.

Chefredaktion: Joachim Dorfs (jd)

Es ist noch nicht so lange her, da wäre ein Bekenntnis zum Grundgesetz eine reine Floskel gewesen. Wozu sich zu etwas bekennen, das ohnehin anerkannt und unangefochten ist? Dass sich in diesen Tagen viele Personen, Institutionen und Firmen öffentlich zur Verfassung bekennen, ist gut und wichtig. Es ist aber auch ein Warnzeichen. Denn 75 Jahre nach der Annahme des Grundgesetzes am 8. Mai 1949 durch den Parlamentarischen Rat in Bonn gab es wohl keine Phase in der deutschen Geschichte, in der die Verfassung und der Geist, den sie atmet, so bedroht erscheint wie in dieser.